Über mich
Hallo, ich bin Louise Finkl, Kulturpädagogin für Bildhauerei und Malerei.
Es macht mir große Freude, mit unterschiedlichen Menschen meine Leidenschaft für Kunst zu teilen.
Ich arbeite mit Textilien, Holz und Farbe, ich drucke, male und forme. Das Entdecken neuer Ausdrucksmöglichkeiten in Material und Technik hat mich schon immer fasziniert.
Spannend und inspirierend finde ich es vor allem, beim gemeinsamen Arbeiten voneinander zu lernen.
Mein Herzens-Projekt
Kunst und Behinderung –
das war für mich schon immer ein sehr wichtiges Thema.
Unsere Zeit wird durch einen sehr freien Kunstmarkt bestimmt. Früher war das Erlernen des „Handwerks“ Voraussetzung für einen Künstler, während heute auch der Prozess, das Talent oder die pure Lust am „künstlerischen Tun“ für eine Vermarktung ausreichen können. Die Nachfrage bestimmt den Markt. Aber was ist jetzt Kunst?
Der Begriff „Kunst“ wird bei Wikipedia folgendermaßen definiert:
„Kunst ist ein menschliches Kulturprodukt, das Ergebnis eines kreativen Prozesses. Das Kunstwerk steht meist am Ende dieses Prozesses, kann aber seit der Moderne auch der Prozess selbst sein. Ausübende der Kunst im engeren Sinne werden Künstler genannt. Künstler und Kunst genießen in Deutschland und vielen anderen Ländern Kunstfreiheit; diese ist in Deutschland ein durch Art. 5 Abs. 3 Grundgesetz geschütztes Grundrecht.“
Grundrechte gelten für alle Menschen.
Fälschlicherweise galt früher Kreativität als eine Fähigkeit von Menschen mit hohem kognitiven Niveau und besonders genialen Fähigkeiten. Kreativität besitzt aber jeder Mensch, auch Menschen mit Behinderung. Nicht die Schädigung oder die Funktionsstörung behindert die Kreativität dieser Menschen, sondern das Umfeld, das aussondert, das blockiert und oft kreativitätshemmend ist.
Sie kann im bildnerischen Gestalten mit geistig behinderten Menschen nur dort zu Tage treten, wo Betroffene Gelegenheit finden, ihre Individualität in ihre Gestaltungsprozesse und bildnerischen Arbeiten einzubringen. Deshalb ist es unsere Aufgabe, Räume zu schaffen und manchmal beim Arbeiten zu assistieren.
Mittlerweile stoßen wir auf ein breites Spektrum an Bilderwelten, die den Nachweis erbringen, dass diese Kunst mit der „normalen Kunst“ konkurrieren bzw. bestehen kann. Es gibt nichts zu werten. Es ist auch die Kunst unserer heutigen Zeit, unserer heutigen Gesellschaft, der bekanntlich alle angehören.
Gerade deswegen teile ich die Meinung von Professor Theunissen, der immer darauf beharrt, dass Kunst und Kreativität unbedingt eine differenzierte Betrachtung brauchen. Es darf keine unreflektierte Gleichschaltung von Kunst, bildnerischem Gestalten und Kreativität von behinderten und nichtbehinderten Menschen geben. Kunst hat den Anspruch und das Recht kritisch betrachtet zu werden. Auch behinderte Künstler brauchen eine ehrliche und ernst gemeinte Kritik.
Im Laufe der letzen Jahre hat eine Entwicklung stattgefunden. Die Kunst für Kinder und Jugendliche mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung wurde die vergangenen Jahre lebendiger, mutiger, aufregender, experimentierfreudiger, selbstbewusster… und auch verstärkt nach außen getragen.
Ich selbst habe schon mehrere Ausstellungen mit den Arbeiten meiner Schüler organisiert. Sie fanden große Anerkennung und Beachtung, unter anderem in der Stadtsparkasse Augsburg, im Klinikum oder im Landratsamt Augsburg, wo sich der ehemalige Landrat Dr. Vogele “beindruckt von der großartigen Leistung“ zeigte: „Die Ergebnisse begeistern. Ich kann nur staunen. Mit viel Kreativität und Engagement ist hier beachtenswerte Kunst entstanden. Wir können von den Jugendlichen viel lernen. Nämlich, wie man Grenzen mit Willen und Lebensfreude durchbrechen und überwinden kann und wie sich dann jenseits der Grenzen neue Welten auftun.“
Olafur Eliasson sagt: „Kunst muss wieder etwas für alle werden. Sie muss mit unserem Leben zu tun haben.“
Das finde ich wunderbar und möchte deshalb endlich meinen Traum wahr machen, mit allen Menschen gemeinsam kreativ zu sein. Mit der Augsburger Kunstschachtel biete ich dafür Räume und Möglichkeiten.
Lasst uns endlich beginnen – Zeit wird‘s!
Louise Finkl
Vita
1956
Geboren in Augsburg
1972 bis 1977
Ausbildung zur Fachlehrerin für Gestaltung und Ernährung
1977 bis 1983
Fachlehrerin an der Realschule Thannhausen
1983 bis heute
Fachlehrerin für Kunst, Gestaltung und Ernährung an der Fritz-Felsenstein-Schule
1983 bis 1984
Kunstseminare bei Prof. Malzer an der Uni Augsburg
seit 2003
Fortbildungen und Praktika u. a. bei Renate Kroh, Stefan Stoll und
Rose Maier Haid
ab 2005
Ausstellungen von Schülerarbeiten in der Stadtsparkasse Augsburg, im Klinikum und im Landratsamt Augsburg, Dauerausstellung im Paritätischen Wohlfahrtsverband Bayern
2008 bis 2010
Berufsbegleitende Ausbildung zur Kulturpädagogin für Kinder und Jugendliche, mit dem Schwerpunkt Bildhauerei und Malerei am Institut für Jugendarbeit in Gauting
seit 2014
Mitglied im Arbeitskreis Kunst an der Regierung von Schwaben
seit 2015
Kunst-Fortbildungen für Studenten und Lehrkräfte
2016
Großes Kunstaußenprojekt im Canisiushaus, gestaltet mit den Bewohnern des Hauses – Figuren nach der Künstlerin Niki de Saint Phalle
2019
Start des inklusiven Ateliers "Augsburger Kunstschachtel"h